Neue Vokabeln lernen: Die besten Techniken und Ansätze

Sprachen bestehen aus Vokabeln und Grammatik. Doch reines Wissen über Vokabeln und Grammatik reicht nicht aus, um eine Sprache zu beherrschen. In diesem Beitrag teilen wir unsere Herangehensweise zum Vokabellernen und geben Tipps, wie ihr effektiv neue Vokabeln lernen könnt.

VOKABELN LERNEN: Der beste Weg, neue Vokabeln auf intelligente und effektive Weise zu lernen

Die Bedeutung von Vokabeln und Grammatik

Vokabeln zu wissen und Grammatik zu verstehen ist nicht genug, um eine Sprache zu beherrschen. Es gibt verschiedene Meinungen darüber, wie man am besten Vokabeln lernt. Einige glauben, dass auswendig lernen nicht effektiv ist, während andere darauf schwören. Unsere Meinung? Ein Mittelweg ist der Schlüssel.

Wir sind Fans vom auswendig lernen von Vokabeln mit Karteikartensystemen wie Anki und spaced repetition, weil es effizient ist. Wir sind aber dafür Vokabeln gezielt zu lernen und die gelernten Vokabeln so schnell wie möglich aktiv mit Grammatiken zu verwenden, um eigene Sätze zu bauen und diese Sätze im Gespräch zu verwenden.

Die richtigen Vokabeln lernen

Es ist wichtig, die richtigen Vokabeln zu lernen. Aber welche sind die „richtigen“ Vokabeln? Es sind die Wörter, die ihr benötigt, um bestimmte Themen zu behandeln, die euch interessieren oder die ihr im Alltag verwenden würden. Es ist ineffizient, Wörter zu lernen, die ihr nicht regelmäßig verwenden werdet.

Es bringt zum Beispiel nichts, wenn ihr euch auf eine Situation im Alltag in Korea vorbereitet, wenn ihr nicht vor habt eine Reise nach Korea anzutreten.  Legt daher Anki Karteikarten oder andere Listen mit den Wörtern an die für euch persönlich interessant sind, die einen Zusammenhang mit eurem Leben haben und die ihr bald und regelmäßig verwenden werdet.

Vokabeln im Kontext lernen

Es ist einfacher, sich Vokabeln zu merken, wenn sie im Kontext gelernt werden. Anstatt einzelne Wörter auswendig zu lernen, versucht, sie in Sätzen zu verwenden. Dies hilft nicht nur beim Merken, sondern auch beim Verständnis der Anwendung der Wörter.

Anstatt Frage und Antwort mit Karteikarten zu spielen, überlegt euch bei jedem Wort wie ihr es in einem Satz verwenden könnt. Einfache Sätze bestehen nur aus einem Subjekt einem Objekt und einem Verb. Um Vokabeln effektiv zu lernen, üben wir sie in solchen einfachen Sätzen und verwenden dabei Verben im Präsens. In den meisten Sprachen ist es unkompliziert, das Objekt in einem Satz auszutauschen. Sehen wir uns ein Beispiel aus dem Koreanischen an:

저는 요리를 좋아해요. = Ich mag kochen.
저는 노래를 좋아해요. = Ich mag singen.
저는 동물을 좋아해요. = Ich mag Tiere.
저는 요리하고 노래, 동물을 좋아해요. = Ich mag kochen, singen und Tiere.

Es wird herausfordernder, wenn wir verschiedene Grammatiken, wie verschiedene Zeiten oder den Imperativ, in unsere Sätze einbauen müssen. Dieses Vorgehen verdeutlicht, wie wichtig es ist, Vokabeln im Kontext der gesamten Sprache zu lernen, anstatt sie nur auswendig zu lernen.

Dennoch bin ich der Meinung, dass eine Kombination aus beidem ideal ist. Um Vokabeln effizient auswendig zu lernen, können Tools wie Anki und die Methode der Spaced Repetition hilfreich sein.

Spaced Repetition: Der Schlüssel zum Erinnern

Beim Sprachenlernen ist das Behalten von Vokabeln ein wichtiger Bestandteil. Die Methode der „Spaced Repetition“ hat sich für mich als sehr effektiv erwiesen, um Informationen im Langzeitgedächtnis zu verankern. In Kombination mit spielerischen Lernansätzen und modernen digitalen Tools wie Anki können Lernende ihre Vokabelkenntnisse optimieren. In den folgenden Abschnitten werden wir uns näher mit diesen Techniken und ihrer Anwendung befassen.

Wiederholung und Langzeitgedächtnis

Durch Wiederholung werden neue Wörter in unserem Langzeitgedächtnis verankert. Es ist weniger effektiv, Informationen oft am selben Tag zu wiederholen, als sie über mehrere Tage oder Wochen verteilt seltener zu wiederholen. Daher setzen wir auf zeitversetzte Wiederholung von Vokabeln.

Spielerisches Vokabellernen

Beim Lernen neuer Wörter sollten wir uns keine Sorgen machen, Informationen zu vergessen. Kinder, wenn sie lernen, machen sich keine Sorgen darüber, etwas zu vergessen – das nennen wir spielerisches Lernen. Wörter, die wir zum ersten Mal hören, vergessen wir schnell, oft innerhalb weniger Minuten daher wiederholen wir sie häufiger und überprüfen unser Wissen regelmäßig.

Dann überprüfen wir nach einer Stunde ob wir es noch wissen, nach einem Tag und nach einer Woche. Und da kommt Anki ins Spiel.

Digitales Karteikartensystem: Anki

Anki, ein digitales Karteikartensystem, ist ein hilfreiches Tool in diesem Prozess. Obwohl die Benutzeroberfläche etwas veraltet erscheint, ist sie effektiv. Mit Anki könnt ihr eigene Karteikarten erstellen oder Decks von anderen herunterladen.

Wie man Anki wie ein Profi benutzt (Die ultimative Schritt-für-Schritt-Anleitung für Anki Anfänger)

Die Antworten funktionieren nicht so wie bei anderen Sprachlernapps, dass ihr die richtige Antwort geben müsst und der App damit beweisen, dass ihr die Information behalten habt, sondern ihr müsst euch selbst beweisen, dass ihr die Information behalten habt und bewerten wie einfach es euch gefallen ist die Information abzurufen.

Hier könnt ihr Anki herunterladen.

Wenn es euch schwer gefallen ist, wird die Information bald wieder abgefragt und wenn es euch leicht gefallen ist, wird die Information erst später wieder abgerufen und wenn ihr sie öfter als einfach beurteilt habt, erst viel später. Die Methode der „Spaced Repetition“ in Anki simuliert den natürlichen Prozess des Erinnerns und Vergessens.

Kreativität mit Anki

Auf den Karteikarten von Anki könnt ihr beliebige Informationen notieren, einschließlich Vokabeln im Kontext von Sätzen. Es gibt keine Grenzen für die Kreativität.

Alternative Karteikartensysteme

Während Anki ein nützliches digitales Tool ist, gibt es auch physische Systeme wie das Leitner-System. Hier werden Karteikarten in verschiedene Boxen sortiert, je nachdem, wie gut der Benutzer die Informationen kennt. Es ist eine Methode, die dem Prinzip von Anki ähnelt, aber in physischer Form.

Wie viele Vokabeln braucht man wirklich?

Beim Vokabeln Lernen gibt es oft unterschiedliche Meinungen darüber, wie viele Wörter man wirklich kennen muss, um eine Sprache fließend zu sprechen. Während einige argumentieren, dass die Kenntnis von nur ein paar hundert Wörtern ausreicht, da die meisten Muttersprachler im Alltag nur eine begrenzte Anzahl verwenden, glauben wir, dass „Fließendsein“ ein Spektrum ist.

Es reicht von einfachen Interaktionen, wie im Restaurant zu bestellen, bis hin zu komplexeren Gesprächen über Gefühle oder geschäftliche Angelegenheiten. Für letztere benötigt man definitiv ein umfangreicheres Vokabular.

Das Ziel beim Vokabeln Lernen sollte also nicht nur sein, eine Grundmenge an Wörtern zu kennen, sondern auch, sich in verschiedenen Kontexten präzise ausdrücken zu können. Das Wichtigste ist jedoch, die gelernten Wörter regelmäßig zu verwenden, denn nur so bleiben sie langfristig im Gedächtnis.

Vokabeln im Alltag lernen

Zu Beginn des Sprachenlernens neigen wir dazu, Vokabeln auswendig zu lernen und sie etwas unnatürlich in Sätze einzufügen, da unsere Sprachkenntnisse noch nicht ausgereift sind. Doch je mehr wir uns verbessern, desto natürlicher wird das Vokabellernen und ihre Anwendung im Alltag. Als ich beispielsweise drei Monate lang täglich Spanisch lernte, während ich in Spanien lebte, konnte ich bald einfache Gespräche führen. Stieß ich auf ein unbekanntes Wort, fragte ich meinen Gesprächspartner direkt nach seiner Bedeutung, anstatt im Wörterbuch nachzuschlagen.

Auch wenn nicht jeder die Möglichkeit hat, ins Ausland zu reisen, erweitert sich mit fortschreitenden Sprachkenntnissen das Verständnis für den Kontext von Wörtern, besonders beim Ansehen von Filmen oder Lesen. Ein E-Reader ist hierbei besonders hilfreich, da man unbekannte Wörter direkt anklicken und erklären lassen kann. Bei Filmen und Serien sind Untertitel nützlich. Es ist empfehlenswert, diese in der Zielsprache einzustellen, um gleichzeitig Lesen und Hören zu trainieren.

Praktische Tipps für Anfänger

  • Beginnt mit Anki und legt Wert auf relevante Vokabeln.
  • Lernt täglich 5-10 neue Vokabeln.
  • Verwendet die neuen Wörter in Sätzen und kombiniert sie mit der aktuellen Grammatik.